Heimatverein Schildesche

An jedem ersten Samstag im Monat

Führung durch den historischen Ortskern

Treffpunkt Portal Stiftskirche, 11:30 Uhr

Kostenbeitrag 5 .- €,

Dauer ca. 1,5 Stunden  

Anmeldungen sind nicht erforderlich.

Beim Jahre 1809 wird der Missmut deutlich, mit dem die Einheimischen die französischen Siege in der Stiftskirche feiern mussten. Todesfälle durch Ertrinken, wie sie hier gleich zweimal erwähnt werden, kommen auch in den späteren Aufzeichnungen immer wieder vor:

Im Jahre 1809 begann der Krieg Frankreichs gegen Oesterreich, woran auch das Königreich Westphalen und also auch die Jünglinge von Schildesche Theil nehmen mussten. Die vom Kaiser Napoléon errungenen Siege mußten gleichfalls in der Kirche gefeiert werden; so schmerzhaft dies den Eingesessenen auch war. Der bald darauf geschlossene Friede von Schönbrunn machte dem Kriege ein Ende.

Der Garn- und Linnenhandel stockte fast gänzlich.

Den Kammachern fehlte es so sehr an Bambus, daß nur noch ein einziger etwas davon besaß, und nach Verbrauch dieses geringen Vorraths für die Weber keine Kämme mehr verfertigt werden konnten.

In dem Mühlenbache nahe bei Schildesche hat sich am 26ten Mai eine Person, dem Vermuthen nach, aus Mißmuth ertrunken. Die angestellten Wiederbelebungs-Versuche blieben ohne Erfolg.

Am 27ten desselben Monats ist ein Kind eines hiesigen Einwohners ins Wasser gefallen; jedoch durch angewandte zweckmäßige Mittel des Chirurgi Steffen wieder ins Leben zurückgebracht.

Die Abschrift erfolgte getreu dem Original.