Heimatverein Schildesche

An jedem ersten Samstag im Monat

Führung durch den historischen Ortskern

Treffpunkt Portal Stiftskirche, 11:30 Uhr

Kostenbeitrag 5 .- €,

Dauer ca. 1,5 Stunden  

Anmeldungen sind nicht erforderlich.

Schildescher Chronik

Durch Verfügung der Königlichen Regierung in Minden vom Dezember 1817 waren alle Ämter und Gemeinden verpflichtet, in Zukunft eine Chronik zuführen: so auch für Schildesche.

Die Aufzeichnungen füllen fast 300 Seiten und umfassen einen Zeitraum von 1800 bis 1895.

Da sie zu allen Bereichen des öffentlichen Lebens Notizen haben, stellen diese Chroniken ein informatives Zeitzeugnis dar, aus dem der
Heimatverein Schildesche e. V. in Zukunft periodisch Auszüge präsentieren wird.

Am Beginn der Schildescher Amtschronik findet sich eine Passage über die Finanzierung der Weichbildsverwaltung um 1800 durch das Bürgergeld
(Canon = ständige Abgabe; Commerciant = Händler):

Schon seit undenklichen Zeiten haben die Eingesessenen des Weichbilds Schildesche eine gemeinschaftliche Kasse errichtet, woraus die allgemeinen Bedürfnisse des Dorfes bestritten werden.

Zum Jahr 1800 machte der Schreiber einige allgemeine Angaben, wie Einwohnerzahl, Steueraufkommen und Namen der Stiftsmitglieder. Daneben finden sich jedoch auch Informationen zur Geschichte Schildesches. Er erwähnt das Jahr 840, indem die Stiftskirche erbaut worden sein soll. Dieses Jahr ist später immer wieder zitiert worden, entbehrt jedoch jeder gesicherten Grundlage.

Das Jahr begann unter Friedrich Wilhelm des III. Regierung in Ruhe und Frieden und die Gemeinde erfreute sich eines glücklichen Zustandes, der bis zum Jahre 1806 dauerte, und nur durch einige widrige Zufälle, die die göttliche Vorsehung über dieselbe verhängte, getrübt wurde.

Ständige wiederkehrende Themen der Amtschronik sind das Wetter und der Zustand der Landwirtschaft, so auch im Jahre 1803:
Im Monat Mai war von Anfang bis zu Ende die elendste Witterung, Schnee, Hagel und Regen wechselten miteinander ab, und so kalt, dass man es ohne einzuheizen nicht aushalten konnte. Übrigens war nachher gute Witterung vorherrschend.

"Theurung" war in früheren Zeiten stets gefürchtet. 1805 verarmten manche Schildescher Familien dadurch derart, dass sie mit Holz und Kohlen in der Winterzeit unterstützt werden mussten:

Wegen verspäteter Ärnte und des im vorigen Jahre erlittenen Misswachses entstand in diesem Jahre eine große Theurung.